Nora D. erhält Stipendium für ein Auslandsjahr in den USA

Hey, ich möchte Euch von meiner bisherigen Erfahrung mit dem PPP-Stipendium erzählen.

Das PPP, auch bekannt als Parlamentarisches Patenschaftsprogramm, ist ein Vollstipendium vom deutschen Bundestag, für einen 10monatigen Auslandsaufenthalt in den USA. Es setzt politisches Interesse und soziales Engagement sowie gute schulische Leistungen voraus. Insgesamt werden 360 Stipendien, vom deutschen Bundestag vergeben.75 davon an junge Berufstätige und 285 Stipendien an Schüler und Schülerinnen, die mindestens 15 und höchstens 17 Jahre alt sind. Die Bewerbungsphase und Stipendienvergabe läuft nach Wahlkreisen.

Die diesjährige Stipendiatin des PPP für den Wahlkreis Emmendingen-Lahr, bin ich. Nora.

Vor genau einem Jahr, wurde ich auf das PPP aufmerksam. Zu dem Zeitpunkt und auch jetzt, war beziehungsweise bin ich, weder Weltenbummler noch ein sonderlich großer Politik-Guru, aber mein Interesse war von Anfang an geweckt. Nach meiner Registrierung für das Programm auf der Seite des Bundestags, ging es dann ungefähr einen Monat bis ich mich vollständig, mit verschiedenen Formularen und einer Selbstbeschreibung bewerben konnte.

Bis zum Auswahlgespräch (AWG), der ersten Bewerbungsphase, via Zoom im November 2021, war es dann zeitweise und auch danach, ziemlich anstrengend mit mir. Ich habe Statistiken über meine Chancen geführt und war sogar so verrückt, dass ich nun die 50 US-Bundesstaaten, sowie deren Hauptstädte und postalistische Abkürzung auswendig kann. Immer wieder zwischen  „mach dir keine Hoffnungen, die Chance ist so gering“ und „gib nicht auf, du schaffst es bestimmt“ zu sein, ist auf Dauer nervenaufreibend. Das PPP hat zunehmend Präsenz in meinem Alltag, meinen Gedanken genommen. Weswegen auch meine Familie und Freunde, die leider nicht von dem Thema verschont geblieben sind, nach einer Zeit ziemlich schlecht auf das PPP zu sprechen waren. Auch wenn ein Auslandsjahr nie mein Plan war, wollte ich dieses Stipendium plötzlich so unbedingt. Ich habe mich unbewusst auf etwas fokussiert, das ich kaum kontrollieren konnte.

Im Nachhinein kann ich Euch sagen, dass ich mir viel zu viele Gedanken gemacht habe.

Auf  der anderen Seite habe ich mich trotz einem turbulenten Auswahlgespräch, indem die Technik nicht halb so gut wie das AirPlay in der Schule funktioniert hat, gegen die anderen Bewerber/innen durchgesetzt. Im Anschluss, in der 2.Runde, musste ich dann noch meinen Abgeordneten von mir, neben zwei anderen Kandidatinnen, überzeugen. Bis dahin gab es zwar auch den ein oder anderen Nervenzusammenbruch, aber ich habe überaus positiv in die Zukunft geblickt, auch diese Hürde zu meistern. In verschiedensten WhatsApp Gruppen habe ich Kontakte zu anderen Bewerbern und Bewerberinnen deutschlandweit geknüpft und mich ausgetauscht.

Nach der finale Zusage, dass ich eines der 285 Stipendien bekommen habe, im Februar dieses Jahr, ging dann die stressigste Phase der Bewerbung für mich los. Wochenlang habe ich täglich Massen an Dokumenten ausgefüllt und abgeschickt, war bei Gesundheits Check-Ups und musste mich nebenbei auf die Schule und anstehende Prüfungen konzentrieren. Als Information kann ich deshalb berichten, hört niemals darauf, dass Emails nicht mehr nach 18 Uhr kommen, sie können auch da noch kommen. Schließlich ist auch dieser Stress abgeklungen und im April 2022 wurde ich dann, im Rahmen einer Seminarwoche, mit den anderen Stipendiaten/Stipendiatinnen auf die Rolle einer Juniorbotschafterin/eines Juniorbotschafters vorbereitet. Auch dort habe ich eine Vielzahl an tollen Menschen kennengelernt, mit denen ich ähnliche Erfahrungen teile und stetig Kontakt habe.

Letztendlich kann ich euch sagen, dass ich mit den Schritten bis hin zum Stipendium enormes Selbstbewusstsein geschaffen habe. Jedoch auch nicht selten von Zweifeln geplagt war. Schließlich hat sich dieses Gedankenkarussell bewährt und auch wenn es am Ende vielleicht nicht für das PPP ausgereicht hätte, hat sich allein diese Erfahrung für mich definitiv gelohnt. Denn ich habe mich intensiv mit Deutschland und den USA, sowie mir selbst auseinandergesetzt und Jugendliche, die ich nun sogar zu Freunden zähle, kennengelernt.

Wenn ihr noch mehr über meine Erfahrungen und mein baldiges Auslandsjahr wissen wollt oder weitere Fragen zur Bewerbung habt, könnt ihr mir gerne per Mail img schreiben.

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